Tourismus Grundlagen

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Mit Familie oder Freunden gemeinsam einen Urlaub auf dem Wasser zu machen, gleichzeitig jedoch die verschiedensten Orte besichtigen und individuell entscheiden wohin es als nächstes geht, all das ist bei einem Urlaub auf einem Hausboot möglich. Diese Form des Reisens ist seit den 1950er Jahren immer bekannter geworden und hat mittlerweile eine hohe Beliebtheit erlangt. Was ist bei einem Hausboot Charter zu beachten? Welche Unterschiede gibt es zwischen den verschiedenen Hausbootarten und welche Zielgebiete können bereist werden? Welche Voraussetzungen müssen erfüllt werden? Mit welchen Kosten sind zu rechnen? Diese Fragen werden im Folgenden beantwortet.

Allgemeines

Unter dem Begriff Charter ist die zeitlich begrenzte Nutzung mobiler Dinge gegen Bezahlung gemeint. Ein Boot zu touristischen Zwecken zu chartern meint also, „ein fahrklares Boot mit seiner gesamten Ausrüstung unter eigener nautischer Verantwortung zur individuellen Kurswahl für einen bestimmten Zeitraum zu mieten.“

Hierbei wird das Schiff mit seinen Kabinen als das eigentliche Urlaubsdomizil angesehen. Hausboote, wie man sie aus Städten wie Amsterdam, Seattle und London kennt, die fest vor Anker liegen und sich nicht fortbewegen werden im Folgenden nicht näher behandelt, da sie eher einem Hotel gleichen.

Anders als bei Flusskreuzfahrten können die Touristen individuell entscheiden welche Routen gefahren werden, wie lang die Liegezeit beträgt und wo es Landgänge gibt, da sie selbst das Boot steuern.

Hausboot Charter können vor allem auf europäischen Flüssen vorgefunden werden. Einer der Hauptgründe für diese Art des Urlaubs ist das langsame und entspannte Reisen, aufgrund der Maximalgeschwindigkeit von 12 km/h beziehungsweise sogar nur 6 – 10 km/h unter Brücken und anderen Gebieten zum Schutz der Uferböschung.

Vorraussetzungen

Seit 2000 wurde die Führerscheinpflicht in Deutschland abgebaut. Durch eine Sonderregelung im Jahre 2004 ist es nun auch, wie in den meisten anderen Ländern, hierzulande möglich ein Hausbootcharter in den führerscheinfreien Revieren auf der Müritz, der Mecklenburger Seeplatte und darüber hinaus zu fahren. Hierbei handelt es sich um eine Bescheinigung, die der Vermieter des Hausbootes, dem Mieter, nach einer genauen und ausführlichen Einführung, für den Zeitraum der Vermietung, erteilt. Voraussetzung ist in der Regel lediglich ein Mindestalter von 18 Jahren, in manchen Gebieten wie beispielsweise den USA und Irland ein Alter von 21 Jahren.

Ausstattung

Hausboote sind vergleichbar mit einer Ferienwohnung, sie verfügen über einen Wohnraum, eine vollausgestattete Küche, Schlafkabinen sowie Duschkabinen mit Waschbecken und Toilette sowie elektrisches Licht und fließendes Wasser. Die Anzahl der Räume variiert je nach Größe des Bootes. In manchen Regionen sind auch Heizung bzw. Klimaanlage vorzufinden.

Die Anbieter haben meist eine große Auswahl an verschiedenen Modellen in den unterschiedlichsten Größen und Ausstattungen, von beispielsweise einfach ausgestatteten Booten mit Stockbetten bis hin zu luxuriösen Kabinen, sodass für jeden Kunden etwas zu finden ist. Die Kapazität der Boote reicht von zwei bis zwölf Personen und basiert meist auf der Anzahl der fest eingebauten Betten und maximalen Anzahl an umbaufähigen Schlafmöglichkeiten.

Die Frischwassertanks haben ein Volumen zwischen 400 bis 1000 Liter und müssen je nach Bedarf meist jeden dritten Tag an den Anlagestellen aufgefüllt werden, hier können auch die Abwassertanks geleert werden. Mit einem vollen Dieseltank kann das Hausboot ca. ein bis zwei Wochen fahren. Viele Anbieter erlauben auch die Haltung eines Hundes an Bord.

Kategorien

Hausboote können in sechs Kategorien eingeteilt werden.

Fahrgebiete

In Europa sind Hausboote meist auf Kanälen vorzufinden. Hierbei kann es zu Höhenunterschieden kommen, weswegen Schleusen, handbetriebene oder automatische, durchfahren werden müssen. Während der Reise kann unterschiedlichen Freizeitbeschäftigungen nachgegangen werden, wie das Besichtigen von Sehenswürdigkeiten oder das Rad- oder Kajakfahren entlang der Strecke.

Auf der Karte sind die beliebtesten westeuropäischen Fahrgebiete, wie Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Niederlande, Belgien und Italien zu sehen. Auch Spanien, Polen und Kroatien bieten interessante Routen. Außerhalb Europas sind die USA und Kanada besonders beliebt.

Auch Fahrgebiete wie Seen und Flüsse werden immer weiter erschlossen, besonders zu nennen sind hier Finnland, Norwegen, Russland, Portugal und die Schweiz.

Anbieter

Die Hauptsaison der Hausboot-Charter ist in der Regel von Juli bis August und Nebensaison von März bis Mai sowie September und Oktober.

Die Zielgruppe ist seitdem bekannt werden 1950 stets im Wandel, von eher erfahreneren Individualisten, die bereits ein Boot besitzen bis hin zu Familien mit Kindern oder freundesgruppen jeden Alters.

Nun zu den Anbietern im Segment Hausboot-Charter

Kosten

Die genauen Kosten für ein Hausboot hängen von Personenanzahl, Bootsgröße, Mietdauer, Fahrtgebiet, Anbieter, Saison sowie sonstigen Extras, ab. In der Regel stellt dies, jedoch eine eher preiswerte Möglichkeit Urlaub zu machen, dar.

Bei dem Anbieter LeBoat würde eine einwöchige Miete auf dem Canal du Midi in Frankreich ab und bis Port Cassafières für vier Erwachsene in dem Boot Crusader, welches für bis zu sechs Personen ausgelegt ist und über drei Kabinen mit je zwei Kojen verfügt, im Juli rund € 2.719,- und im September € 2.339,-, kosten. Vergleichsweise dazu kostet das etwas günstigere Boot Cirrus A, das nur über eine feste Kabine mit einer Doppelkoje verfügt und die restlichen Schlafgelegenheiten aus umgebauten Sitzmöglichkeiten im Wohnraum bestehen, ca. € 1.709,- im Juli und € 1.379,- im September. Die Saisonalen Preisunterschiede liegen jeweils bei ca. € 400. Zu dem Basispreis für das Hausboot kommen Kosten für Diesel und die Schleusengebühren sowie An- und Abreise zum Startpunkt der Bootsreise und Verpflegung.

 

Autor: Stefanie Aeckerle