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Die Sixt SE ist ein börsennotierter, familiengeführter Konzern. Seit der Gründung im Jahr 1912 hat sich das Unternehmen heute zu einem der größten Key Player auf dem deutschen Mietwagenmarkt hochgearbeitet. Die Tätigkeitsbereiche umfassen Autovermietung, Carsharing, Fahrdienstvermittlung und Leasing. Nicht nur in Deutschland, sondern inzwischen weltweit sind Stationen des Unternehmens an wichtigen Hotspots zu finden. Rechtlich gesehen handelt es sich bei Sixt um eine Societas Europea bzw. eine europäische Aktiengesellschaft mit Sitz in Pullach im Isartal.

Konzernergebnis von Sixt SE von 2010 bis 2020

Alle Werte in Millionen Euro. Quelle: Statista

Geschichte

 

Geschäftsfelder

 

Öffentlichkeitsarbeit

Bereits früh in seiner Geschichte setzte Sixt auf markante Werbesprüche. Die Werbekampagnen wurden ab Mitte der 80er Jahre zunehmend provokativer und Teil der Markenidentität des Unternehmens. So sind vor allem politische Krisen willkommene Anlässe, markante Werbung zu betreiben.

Als Beispiel kann hier 2010 der Größenunterschied zwischen Carla Bruni und ihrem Ehemann, dem damaligen französischen Präsidenten, Nicolas Sarkozy, gesehen werden, welchen Sixt für den Werbespruch „Machen Sie es wie Madame Bruni. Nehmen Sie sich einen kleinen Franzosen. Zum Beispiel den Citroen C3 Picasso!“ nutzte. Ein anderes Beispiel war das Nichteinziehen der FDP in den Bundestag 2013. Mit „Mehr Sitze als die FDP“ wurde für einen Mercedes Cabrio geworben. Und auch vor dem Brexit hat die Marketingabteilung nicht Halt gemacht, wie an dem Bild zu erkennen ist.

 

Die Sixt SE steht jedoch auch öfters in öffentlicher Kritik. Die Werbung hat dazu einen wesentlichen Teil beigetragen. So war das Unternehmen Problemen wegen aggressiver, taktloser und provokanter Werbung auch im Wirtschafts- und Finanzbereich in negative Schlagzeilen geraten.

Im Jahr 1999 wurde Sixt in einem Grundsatzurteil wegen unzulässiger Preisbindung ihrer Franchisenehmer zu Schadensersatz verurteilt. Sixt schrieb damals den Partnern die Preise faktisch vor, indem sie in das bundesweite Reservierungssystem eingebunden wurden. Falls ein Franchisenehmer bei der Preisgestaltung davon abgewichen ist, musste dieser den Mietauftrag zurückgeben.

 

Im Jahr 2017 wurde Sixt in den „Paradise Papers“ gelistet. Die Unterlagen stellen in tausenden Fällen dar, wie von Milliardären weltweit und von einigen der global größten Konzerne mittels Geldwäsche und Verschleierung Steuervermeidung und Steuerhinterziehung betrieben wird. Besonders im Fokus stand dabei die Sixt International Services GmbH, der es anscheinend gelungen ist, einen Großteil der gezahlten Steuern über einen Umweg nach Malta wieder zurückzuholen.

 

Erfolge

2013 gewann Sixt einen Preis für die beste Flughafenwerbung. Zwei jahre später erhielt die Familie Sixt den Deutschen Medienpreis als „Medienpersönlichkeit des Jahres“. 2017 und 2018 gewann das Unternehmen die Kategorie B2C im Wettbewerb „Top Service Deutschland“. Ebenfalls 2018 wurde Sixt im Rahmen der World Travel Awards als „Beste Autovermietung“, unter anderem in der DACH-Region, ausgezeichnet.

 

Zukunft

Ziel des Unternehmens ist es, die führende Position des Sixt Leasing-Konzerns weiter auszubauen,

und zwar im Online-Direktvertrieb von Neuwagen und im Management sowie im Full-Service-Leasing von Firmenflotten. Dazu wurde 2018 die „DRIVE>21“-Strategie entwickelt. DRIVE steht dabei als Abkürzung für Digitalisierung, Risikosteuerung, Internationalisierung, Vertrags- und Ergebniswachstum. Ziel des Programmes ist es,

-  das Tempo der Digitalisierung zu erhöhen,

-  das Rendite-Risiko-Profil zu verbessern,

-  die Internationalisierung weiter voranzutreiben,

-  sowie den Vertragsbestand und Ergebnis in den nächsten Jahren zu steigern.

 

„Die Geschichte, die wir gemeinsam mit unseren Mitarbeitern schreiben wollen, ist, der größte und erfolgreichste Mobilitätsdienstleister auf dem Planeten zu werden.“

Dieses Zitat von Konstantin Sixt zeigt den Anspruch, den das Unternehmen an sich selbst in Zukunft stellt. Sixt ist sich dabei bewusst, dass die Mobilität in zukunft nicht mehr mit der heutigen vergleichbar sein wird. Statt dem eigenen PKW werden Carsharing-Modelle die neue Art der Fortbewegung sein. Fokus soll dabei auch auf Umweltschutz gelegt werden, auch autonomes Fahren ist im Visier des Unternehmens. Dabei ist es für Sixt jedoch wichtig, sich immer auf seine Kernkompetenzen zu konzentrieren, also Mobilitätsleistungen anzubieten.

Autor: Lukas Fleischhauer